TV HASSFU
TV Haßfurt - TSV Prappach 1:3 (0:0)
Die Geschichte des Dosenöffners beim TV Haßfurt
Manchmal gibt es Erlebnisse, die nur der Fußball erzählen kann. So auch am Sonntag, 22. April beim
Spiel der Kreisliga SW 2 zwischen dem TV Haßfurt und der SG aus Prappach und Oberhohenried. Die
Tabellenkonstellation verriet Abstiegskampf pur. Für den TV ging es um die anscheinend letzte
Chance, nochmal an das Mittelfeld und dem rettenden Ufer heranzukommen. Die SG benötigte den
Sieg, um den Abstand auf Jahn SW und dem TV wachsen zu lassen, um nicht noch einmal hinten rein
zu rutschen. Zudem kann man in den kommenden Wochen im Falle eines Sieges an die
Mittelfeldplätze anklopfen! Am Ende behielten dann auch auf Grund des Willenseinsatzes die
Sterzelbach-Kicker die Oberhand und gewannen letztendlich verdient mit 3:1.
Nun zum Spiel und der besonderen Geschichte: das Spiel entwickelte sich auf mäßigem Niveau.
Keiner der beiden Mannschaften wollte einen Fehler machen um nicht in Rückstand zu geraten.
Zudem erschwerte der „buckelharte“ Platz fußballerische Kombinationen. Prappach wollte aber
Fußball spielen, Haßfurt Fußball zerstören. Hier passt der gute alte Slogan „die einen wollten nicht,
die anderen konnten nicht“ so gut wie die Faust aufs Auge. Einige Halbchancen waren das Resultat,
was es demnach aus der ersten Hälfte lediglich zu berichten gibt.
Hälfte zwei dann plötzlich ein anderes Spiel nach dem Tor in der 48. Minute zur 1:0 Führung für den
TV aus dem Nichts. Ein Klärungsversuch von Alex Derra landete auf dem Rücken von Tobi Krapf. Der
Ball trudelte in Richtung Torauslinie, und was da jetzt Philip Rössner vorhatte, weiß anscheinend nur
er selbst: anstatt den Ball aufzunehmen, bugsierte er ihn zum Eckball für den TV ins Toraus. Die
folgende Ecke wurde mit Zug in den Fünfer getreten, Andre Pöltz stand richtig und nickte ein. Fünf
Minuten später dann ein Alleingang von Michel Derra, der nur durch ein Foul im TVl Strafraum zu
bremsen war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Simson Rambo #7 sicher zum 1:1. Bei einem Blick
auf Philip Rössner war die Erleichterung zu sehen und zu hören: lautstark bejubelte dieser den
Ausgleich und benannte sich als Dosenöffner für den nun endlich gestarteten Sturmlauf der
Sterzelbach-Kicker. Sein verschuldeter Eckball und das daraus resultierende 1:0 sollte also die
Mannschaft wecken und zum Kämpfen ermutigen. Hierbei sei noch erwähnt, dass Coach Alex Derra
in der Halbzeit genau diesen einen „Dosenöffner“ für die sehr tief stehenden TVler gefordert hatte!
Hier sieht man ganz klar, wie Forderungen aus verschiedenen Perspektiven anders interpretiert
werden können! Wahnsinn! Nichts dem so trotz war das 1:0 durch Pöltz anscheinend wirklich der
Weckruf: in der 72. Minute dann ein Freistoß von Simon. Alex Derra schraubte sich hoch, wuchtete
den Ball in Richtung TV Gehäuse. Dort konnte der Ball gerade so noch entschärft werden, den
Nachschuss feuerte aber dann der Spielertrainer unter die Latte zur 2:1 Führung. Prappach
kontrollierte dann das Spiel und kam in der 89. Minute nach einer herrlichen Kombination über den
linken Flügel durch Harry und Knorz zum 3:1 Endstand durch Simon Rambacher per Kopf.
Fazit: durchschnaufen, Serie ausbauen (rechnerisch hat man den Klassenerhalt noch nicht geschafft,
das muss jedem klar sein), konzentriert die nächsten Spiele angehen und sich weitere kleine Ziele
stecken, die erreicht werden können. Hinzu kommt: manchmal öffnet ein Dosenöffner auch die Dose
von innen, wenn man sich in der Dose befindet!
Rössner – Knorz, Derra, Winzig – Hetterich (53. Zenn), Schirber, Schirmer (53. Kraft), Rohmaker,
Barthelmes (44. Krapf) – Derra J.-M., Rambacher