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TSV 1926 Prappach e.V.
Mein Dorf, mein Verein, unsere Heimat

Vereinschronik




Die Geschichte des TSV Prappach (Festschrift von 1986-60jähriges Jubiläum)

 

 

 

 

Vorwort

 

 

 

Der Einzelne und seine Gemeinschaft kann sich nicht loslassen von dem was man vorfindet. Auch in einem Verein sollten die Mitglieder wissen, was sie vorausgegangenen Generationen zu verdanken haben und daraus die Verpflichtung erkennen, den Verein unter Einbeziehung neuer sportlicher Bedürfnisse der modernen Gesellschaft zu erhalten und weiterzuentwickeln für spätere Generationen. Hierbei gibt es kein Abseitsstehen und Kneifen. Nicht nur die jeweilige Vorstandschaft und der Vereinsausschuß sind dazu verpflichtet, sondern jedes Mitglied ist mitverantwortlich für das Bestehen und Gedeihen eines Vereins.

 

 

 

Ausgehend von diesen Gedanken, ist es richtig, bei einem Jubiläum auf die Geschichte eines Vereins bis zu seinen Anfängen zurückzublicken und sich an Ereignisse und an Mitglieder zu erinnern, die den Verein prägten.

 

 

 

 

 

Die Anfänge des Vereins vor dem 2. Weltkrieg

 

 

 

Im Jahre 1926 wurde von einer Gruppe junger Männer in der Gastwirtschaft Helbig der 1.FC Prappach ins Leben gerufen. Da aller Anfang schwer ist, war auch der junge Verein nicht auf Rosen gebettet. Als erstes Problem musste die Sportplatzfrage gelöst werden. Zuerst trug man die Spiele auf einigermaßen geeigneten Wiesen und Kleeäckern aus. Nach einiger Zeit stellte die Gemeinde dem Verein ein Gelände zur Verfügung, welches größtenteils Eigentum der Pfarrpfründe war. Dieser Platz ließ sich jedoch wegen der Grundfeuchtigkeit kaum bespielen. In Gemeinschaftsarbeit gelang es den Fußballpionieren, den Platz zu entwässern. Auf diesem Gelände begann man nun mit dem Spielbetrieb. Bald drängte sich jedoch durch die Anforderungen des Spielbetriebes die finanzielle Frage in den Vordergrund. Jetzt zeigte sich im besonderen Maße der Kameradschaftsgeist der damaligen Mitglieder. In selbstloser Gemeinschaftsarbeit fertigten fachkundige Männer eine eigene Theaterbühne. Durch Kappenabende und Theateraufführungen, die immer besten Anklang fanden, wurden die Kameradschaft und Geselligkeit gepflegt und die Vereinsfinanzen gestärkt.

 

 

 

Im Laufe der Jahre wanderten einige Spieler zu Nachbarvereinen ab, so daß der Verein gezwungen war, den Spielbetrieb einzustellen. Einen völligen Tiefpunkt erlebte der Verein während des 2. Weltkrieges. Viele talentierte Fußballer sowie bewährte Idealisten kehrten nicht mehr heim.

 

 

 

 

 

Neubeginn im Jahre 1946

 

 

 

Als die Schrecken des Krieges überwunden waren, fanden sich wiederum Sportbegeisterte in der Gastwirtschaft Helbig zusammen und begannen den Fußballsport in Prappach von neuem ins Leben zu rufen. Im Jahre 1946 wurde der TSV Prappach aus der Taufe gehoben. Noch im gleichen Jahr eröffnete man den Spielbetrieb mit Freundschaftsspielen. Im Frühjahr 1947 wurde der Verein Mitglied im Bayerischen Fußballverband.

 

 

 

Die damalige Vorstandschaft (Burger Wolfgang, Warmuth Erwin, Kehrlein Alois, sowie Spielführer Maag Leo) verhalf mit Beharrlichkeit und großer Aufopferung dem Verein zu einem neuen Aufschwung. Der TSV Prappach besaß eine Fußballmannschaft, die stets einen der ersten Plätze in der Tabelle einnahm.

 

 

 

Der heute in Hainert bei Haßfurt lebende Schulamtsdirektor Leo Maag war es, der auch die ersten Verbindungen zu auswärtigen Vereinen aufnahm; unter anderem auch mit dem TSV Altenfurt bei Nürnberg. Diese Bekanntschaft gestaltete sich schließlich so ausgezeichnet, dass der TSV Altenfurt die Patenschaft für unseren Verein übernahm. Gerne erinnert man sich der Spiele in Altenfurt und in Prappach. Es waren für alle Beteiligten unvergessliche Stunden. Sie schmiedeten ein Band der Freundschaft und der Verbundenheit, das auf den heutigen Tag besteht.

 

 

 

Im Jahre 1951 mußte wegen Spielermangel der Spielbetrieb für kurze Zeit eingestellt werden. Den damaligen Idealisten gelang es jedoch 1952 diese Zwangspause zu beenden und den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Dank der guten Zusammenarbeit aller aktiven Spieler, Mitglieder und Funktionäre des Vereins war es möglich, den Spielbetrieb bis zum heutigen Tage ohne Unterbrechung aufrechtzuerhalten.

 

 

 

 

 

Starker Aufschwung in den letzten 15 Jahren

 

 

 

Anfangs der siebziger Jahre wurde unter der Führung des damaligen Vorstandes und jetzigen Ehrenvorstandes Alfred Eller die Grundlage für das weitere hervorragende Gedeihen des Vereins geschaffen. 1971 ließ man den Verein ins Vereinsregister eintragen. Unter der Leitung und dank des großen persönlichen Einsatzes des Vorstandes legte man in den Jahren 1971 und 1972 den Sportplatz neu an und baute das erste Sportheim. Die Gelegenheit für diesen Bau war günstig, da man vom Patenverein TSV Altenfurt dessen alte Sportheimbaracke erhielt. Alle noch gut erhaltenen Teile (Fenster, Türen, Dachbinder etc.) wurden in das in massiver Bauweise errichtete Gebäude eingebaut. Im Dezember 1972 konnte das Vereinsheim seiner Bestimmung übergeben werden. Bei beiden Baumaßnahmen unterstützte die damals noch bestehende Gemeindeverwaltung Prappach unter Bürgermeister Paul Räth den Turn- und Sportverein durch großzügige finanzielle und materielle Hilfe.

 

 

 

Die jetzt mögliche Ausweitung des sportlichen Angebots des Vereins ließ nicht lange auf sich warten. Bereits im Januar 1973 bildete sich eine Frauengymnastikgruppe. Seit 1975 bis heute leitet Frau Erika Achtmann diese Gymnasitikabteilung. Die Mädchen und Frauen waren aber nicht nur auf sportlichem Gebiet aktiv; sie trugen auch in großem Maße zur Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens im Verein, im Ort und der Stadt Haßfurt bei. Die Büttensitzungen, die seit 1976 fast jährlich abgehalten wurden, waren mit einer der Höhepunkte im örtlichen Veranstaltungskalender und gestalteten sich durch ihre Qualität zu einem Faschingserlebnis besonderer Art.

 

 

 

1974 meldete man erstmals eine Jugendfußballmannschaft zu den Verbandsspielen an. Eine Schülermannschaft folgte im Jahre 1975. Unter dem Jugendleiter Gerhard Schmitt und den Betreuern Dieter Rambacher und Alfred Firsching gelang es der Jugendfußballmannschaft im Jahr 1983 erstmals in der Vereinsgeschichte eine Meisterschaft zu erringen und in die Jugendkreisklasse aufzusteigen. Wegen nachfolgend zahlenmäßig schwächerer Jahrgänge konnte man jedoch nur ein Jahr lang in der höheren Klasse spielen.

 

 

 

Im Jahre 1976 übernahm Hubert Rambacher für 9 Jahre die Führung des Vereins. Im gleichen Jahr feierte man das 50jährige Bestehen. Höhepunkt der Jubiläumsfestwoche war das Spiel der Landesligamannschaft unseres Patenvereins TSV Altenfurt gegen die 1.Mannschaft des SC Trossenfurt (A-Klassenmeister).

 

 

 

Eine weiter Verbreiterung des sportlichen Angebots wurde im Jahre 1978 durch die Gründung einer Tischtennisabteilung geschaffen. Richard Pfister als maßgeblicher Initiator übernahm die Abteilung und führte sie bis Ende 1982. Die 1.Tischtennismannschaft spielte bereits 1981 in der 1.Kreisklasse Hassberge. Bedingt durch den Weggang einiger Spitzenspieler mußte man 1984 in die 2.Kreisklasse absteigen, schaffte aber 1985 Meisterschaft und Wiederaufstieg. Seit 1983 führt Walter Kühnl die Abteilung, während Richard Pfister die Buben und Mädchen betreut, die seit 1984 mit zwei Mannschaften an den Punktspielen teilnehmen.

 

 

 

Zuvor hatte sich schon seit 1980 eine Jugendmannschaft am Spielbetrieb beteiligt. Da der Tischtennissport immer mehr Anhänger fand, gründete man 1981 eine 2.Tischtennismannschaft, die zeitweise in der 2.Kreisklasse spielte und zur Zeit mit an der Spitze der 3.Kreisklasse steht.

 

 

 

Den sportlichen Aktivitäten der Mitglieder genügten die vorhandenen Räumlichkeiten des Vereins bald nicht mehr. Der Sportheimsaal war nur bedingt für den Sport geeignet, ein einziger zu kleiner Umkleide- und Duschraum waren zu wenig.

 

 

 

Bereits im Januar 1979 befaßte sich die Vereinsführung mit der Planung von geeigneten Umbaumaßnahmen. Aufgrund der Empfehlungen des damaligen Regierungsfachberaters für Sport bei der Regierung von Unterfranken Herrn Heinz Vincon wurden die Pläne für die in den letzten Jahren errichtete Sporthalle mit den dazugehörenden Umkleide-, Dusch- und Geräteräumen durch Edgar Hofmann in Zusammenarbeit mit dem damaligen Schriftführer und jetzigen 1.Vorstand Martin Hußlein erstellt. Mit dem Bau konnte man schon im August 1982 beginnen. Die Leitung des Baues seitens des Vereins wurde Martin Hußlein übertragen. Ende des Jahres 1983 war die neue Halle mit Geräteraum benutzbar und Ende 1985 konnten die Umkleide- und Duschräume den aktiven Sportlern übergeben werden. Nach Anbringen des Außenputzes in diesen Tagen des Frühjahrs 1986 wird die neue Sportstätte, die zugleich ein Zeugnis hervorragender Eigenleistung vieler Mitglieder darstellt, im Rahmen der Jubiläumswoche eingeweiht werden.

 

 

 

Mit der Benutzbarkeit der neuen Sporthalle fanden wieder neue Mitglieder zum Verein, um sich sportlich zu betätigen. 1984 bildete sich unter der Leitung von Frau Karin Müller eine zweite Gymnastikgruppe, an deren Sportprogramm sich immer mehr Frauen ab 40 beteiligen. Einen großen Mitgliederzuwachs verzeichnete der Verein durch die Gründung einer Karateabteilung im Jahr 1985. Sie wird geleitet von Michael Ganis, einem bewährten Übungsleiter, der sich schon in früheren Jahren große Verdienste beim Aufbau der bayerischen Karatehochburg Untermerzbach erworben hat. Mit Beginn dieses Jahres wird Karate für Kinder angeboten, was sich steigender Beliebtheit erfreut.

 

 

 

Neben dem 60jährigen Vereinsjubiläum mit Einweihung der neuen Sporthalle freut die meisten Mitglieder ein Ereignis, auf das man beim TSV Prappach bereits 60 Jahre lang wartete. Die 1.Fußballmannschaft errang 4 Spieltage vor Saisonende mit 10 Punkten Vorsprung und mit nur 5 Minuspunkten belastet die Meisterschaft in der C-Klasse 20. Trainer Dieter Rambacher hat es verstanden, eine Mannschaft zu formen, die sich diesen Erfolg in hervorragender Art und Weise erkämpfte. Für viele Prappacher Fans und für den gesamten Verein geht damit ein lange ersehnter Wunsch in Erfüllung.

 

 

 

Die rasante Entwicklung des Vereins beweisen auch die Mitgliederzahlen. Zählte man 1976 noch 195 Erwachsene, Jugendliche und Kinder, so steigerte sich diese Zahl bis heute auf 334. 45 Kinder, 39 Jugendliche und 250 Erwachsene gehören dem Verein an. Sie treiben Sport in 4 Abteilungen. Hauptsportart ist Fußball mit 204 Mitgliedern. Vier Fußballmannschaften - 1.und 2.Mannschaft, Jugend und Schüler - kämpfen um Punkte. Eine Alte-Herrenmannschaft vertritt ebenfalls in freundschaftlicher Weise die Farben des Vereins. Der Tischtennisabteilung gehören 33 Mitglieder an. Am Spielbetrieb nehmen teil eine 1. und 2.Mannschaft, eine Mädchen- und eine Bubenmannschaft. Eine 3.Herrenmannschaft ist dabei sich zu bilden. In der Gymnastikabteilung treiben 50 Frauen und Mädchen in zwei Gruppen regelmäßig Gymnastik und Sport. 56 Mitglieder zählt die Karateabteilung. 31 Erwachsene, 11 Jugendliche und 25 Kinder üben sich in zwei Gruppen in dieser Sportart.

 

 

Zum Schluß dieser Zusammenstellung vereinsgeschichtlich bedeutsamer Ereignisse sei es gestattet, Dank zu sagen. Er gilt zunächst allen, die dem Verein durch lange Jahre der Mitgliedschaft die Treue hielten. Dank auch den Spielern und Sportlern, die durch ihr Auftreten und ihre Erfolge den Verein auf dem Gebiet des Sport repräsentieren. Besonderer Dank aber all jenen, die durch uneigennützige Übernahme einer Funktion, sei es in der Vorstandschaft, als Ausschussmitglied oder als freiwilliger Helfer entscheidend zur Entwicklung des Vereins beitrugen. Mögen sich immer wieder fähige Mitglieder im Verein finden, die aus Überzeugung heraus, zu diesem oft nicht einfachen und manchmal auch undankbaren Dienst an Mitmenschen sich bereitfinden.

 

 

 

Zusammengestellt von Martin Hußlein, unter Verwendung von Ausschnitten aus der Jubiläumsfestschrift von 1976.


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letzte Änderung: 18.10.2019
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